Aus dem Tagebuch eines Streetworkers

Unsere Begegnungen auf der Straße bringen uns auch oft in skurrile Situationen. Anbei bekommst Du einen kleinen Einblick in unsere Tagebücher.

Es hat sich bewährt unseren Unterstand bei Verschmutzungen einmal komplett unter Wasser zu setzen und dann mit dem Schrubber zu arbeiten. Ersteres hatten wir gerade erledigt und 20 Liter Wasser aus einem Kanister über den Bänken und auf dem Boden verteilt. Während den Schrubberarbeiten quietschte plötzlich Streifenwagen 1 ums Eck und leuchtete mit Fernlicht in den Container. Nachdem kurze Zeit darauf Streifenwagen Nr. zwei ebenfalls den Container ausleuchtete fragen wir mal vorsichtig nach.

"Kommt Ihr jetzt nur zum ausleuchten, oder möchtet Ihr helfen putzen?"

"Weder noch - gerade hat jemand angerufen, da würde jemand den ganzen Container mit Benzin übergießen.

Jugendlicher: "Ihr habt echt den geilsten Job der Welt.  Ihr fahrt die ganze Nacht mit dem Auto rum, die Stadt zahlt Euren Sprit und die ganzen Mädels geben Euch freiwillig ihre Handynummern."

Dass wir nachts auf Friedhöfen auf seltsame Menschen stoßen ist nicht ungewöhnlich.

Auf eine Großfamilie mit Hähnchenschlägeln auf dem Webergrill dagegen schon.

Die Begründung: Wir wollten nochmal mit der Mama grillen, die da liegt, der hat das so geschmeckt.

Ca, 10 Jugendliche treffen sich am Festplatz und zeitgleich fahren vier Streifenwagen für eine Personenkontrolle vor.

Jugendlicher: "Ist das etwa alles was Ihr habt, oder kommen da noch ein paar?"

Da musste selbst die Polizei lachen.

Wenn Du mit einer Gruppe Jugendlicher um 0.30 Uhr sprichst und Dir einer davon unabsichtlich

seinen vollen Becher Vodka über die Jeans kippt, dann ist das ein guter Grund Feierabend zu machen.

Wenn die Polizei aber auch noch keinen Feierabend hat und Du mit Deinem Auto in einer Großkontrolle stehst,

dann ergeben sich interessante Gespräche.

Nachdem diese sich vor dem Alkoholtest auf keine Diskussion einlassen wollte,

wars dann doch noch ein nettes Gespräch am Straßenrand.